Herausforderndes Jahr solide gemeistert
Bereits Ende 2018 zeichnete sich eine Abschwächung der Nachfrage im Automobil- und Elektronikbereich ab. Sie erfasste 2019 zunehmend weitere Marktsegmente. Im Jahresverlauf hat sich die Situation in den meisten Märkten auf einem tieferen Niveau als im Vorjahr stabilisiert. Die Division Medical überzeugte über das ganze Jahr hinweg durch eine stabile und dynamische Wachstumsentwicklung.
Der 2019 ausgewiesene Umsatz für das Segment Engineered Components betrug CHF 957.1 Mio. (Vj. CHF 967.0 Mio.). Unter Berücksichtigung der negativen Währungseffekte von –1.2% resultierte ein leichtes organisches Wachstum von 0.2%. Im Vergleich zum ersten Semester stiegen die Umsätze in diesem Segment im zweiten Halbjahr um 10.7%. Das deutliche Wachstum war breit abgestützt und getragen vom saisonalen Hochlauf verschiedener Projekte sowie einer Erholung im Elektronikbereich.
Generell ist festzuhalten, dass die insgesamt flache Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahr auf die schwache Marktnachfrage zurückzuführen ist. Die Position von SFS bei ihren Kunden konnte in allen Bereichen bestätigt oder ausgebaut werden. Die unverändert starke Wettbewerbsposition kommt auch durch die substanziellen Neuprojekte und die gesunde Projektpipeline zum Ausdruck.
Verbesserung der Ertragskraft in zweitem Semester erarbeitet
Im ersten Semester war die Ertragskraft durch nachfragebedingte Auslastungsschwankungen und Mixeffekte (aufgrund der unterschiedlichen Wachstums- und Ergebnisbeiträge der Divisionen) belastet. Zum Schutz der Ertragskraft wurden an verschiedenen Standorten umfassende Massnahmenpakete erarbeitet und implementiert. Die Massnahmen reichten dabei von einer Reduktion der Arbeitszeit (durch Abbau von Überstundensaldi) in der Schweiz bis hin zum Abbau von Arbeitsplätzen im UK, in Deutschland, China und Indien. Neueinstellungen und Investitionen erfolgten, um die Realisierung von Neuprojekten zu ermöglichen. Die Umsetzung der Massnahmen und die verbesserte Auslastungssituation durch den erfolgreichen Hochlauf von Schlüsselprojekten in den Divisionen Automotive und Electronics stärkten die Ertragskraft in der zweiten Jahreshälfte. Im Vergleich zum ersten Semester konnte die normalisierte EBIT-Marge um 170 Basispunkte auf 17.8% gesteigert werden. Für das Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete das Segment insgesamt einen normalisierten Betriebserfolg von CHF 164.1 Mio., was einer normalisierten EBIT-Marge von 17.0% entspricht (Vj. 18.2%).
Im Zusammenhang mit dem Umzug an den neuen Standort in Nantong fielen 2019 Sondereffekte in der Höhe von CHF 17.1 Mio. an. Die effektiven Sondereffekte liegen dank des raschen und konsequenten Umzuges tiefer als ursprünglich erwartet und werden das Geschäftsjahr 2020 nicht weiter belasten.
Der ausgewiesene EBIT des Segments EC beträgt CHF 147.0 Mio.
Leistungsfähigkeit in China deutlich gestärkt
Die Inbetriebnahme der neuen Produktionsplattform in Nantong (China) stellt für SFS einen strategischen Meilenstein dar. Er ist heute der zweitgrösste Standort der SFS Group. Einerseits konsolidiert er die bisherigen vier Standorte der Division Electronics in der Region Shanghai an einem Standort. Dies mit dem Vorteil, dass SFS neu alle Kerntechnologien unter einem Dach anbieten kann. Andererseits eröffnet dieses neu geschaffene Leistungsangebot attraktive Perspektiven für die Entwicklung der Geschäftsaktivitäten, insbesondere der Divisionen Electronics und Automotive.
Sowohl Umzug als auch Inbetriebnahme des neuen Standorts, welcher rund eine Autostunde von den bisherigen Standorten entfernt liegt, verliefen problemlos und in Rekordzeit. Innerhalb weniger Wochen zogen über 1’000 Mitarbeitende und ebenso viele Maschinen – bei gleichzeitiger Sicherstellung der Kundenversorgung – in die neuen Räumlichkeiten: eine organisatorische Meisterleistung. Drei der vier Standorte waren bis Ende 2019 vollständig transferiert. Die wenigen verbliebenen Produktionsbereiche des vierten Standorts werden in den ersten drei Monaten 2020 verlagert.
Der kurz nach der Inbetriebnahme erfolgte Hochlauf der Neuprojekte für die Kunden der Division Electronics verlief problemlos und untermauerte die hohe Leistungsfähigkeit der Organisation.
Die Normalauslastung des neuen Werks beträgt mit den aktuellen Projekten rund 75%, was der ursprünglichen Planung entspricht. Die neue Produktionsplattform verfügt über genügend Raumkapazitäten zur Realisierung des zukünftigen Wachstums. Die hohe Attraktivität des Standorts und des angebotenen Leistungsspektrums zeigt sich bereits bei der erfolgreichen Akquisition von Neuprojekten. Neben Projekten der Division Electronics verbuchte auch die Division Automotive bereits erste Projektgewinne. Erste Umsätze werden 2021 erwartet. Um den erfolgreichen Technologietransfer sicherzustellen, findet eine intensive Zusammenarbeit mit anderen Standorten der SFS Group statt.
In der Berichtsperiode betrugen die Investitionen im Segment Engineered Components CHF 94.1 Mio (Vj. CHF 116.3 Mio.). Die wichtigsten Investitionstreiber waren Produktionsanlagen für die Realisierung von Neuprojekten der Divisionen Automotive, Electronics und Medical. Der deutliche Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist auf den Bau des Standorts in Nantong sowie Investitionen in initiale Produktionskapazitäten für die Schlüsselprojekte der Divisionen Electronics und Automotive im Geschäftsjahr 2018 zurückzuführen.